Klanglandschaften der new frontier. Auditive Zukunftsvisionen und das Verhältnis zwischen Avantgarde und Kulturindustrie im US-amerikanischen Science-Fiction-Film
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Abstract
Der Beitrag thematisiert produktionsästhetische Strategien zur Darstellung auditiver Zukunftsvisionen im US-amerikanischen Science-Fiction-Film. Diese werden speziell anhand narrativer Wiederaufrufe des frontier-Topos behandelt, in denen insbesondere das Weltall zum Imaginationsraum einer letzten bzw. "New Frontier" stilisiert wurde, denn der frontier-Mythos stellt bis heute das maßgebliche Szenario dar, in dem wissenschaftlich-technischer Fortschritt im öffentlichen Diskurs der USA verhandelt wird. Anhand von Filmbeispielen aus den 1950er bis 1980er Jahren wird untersucht, auf welche Weise musikalische und akustische Signaturen zur Markierung unbekannter Zukünfte entstanden. Dabei wird die These vertreten, dass die Erschließung neuer Klangwelten durch die US-Filmindustrie insbesondere auf Aneignungen ästhetischer Formen und medialer Praktiken aus dem Bereich der musikalischen Avantgarden basierte und die Produktion auditiver Zukunftsvisionen damit der gleichen ideologischen Struktur folgte, die der frontier-Mythos auf der Handlungsebene im Rahmen der fiktiven Eroberungen des Weltraums einnahm.