Whitman's Compost: The Romantic Posthuman Futures of Cascadian Black Metal

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Sascha Pöhlmann

Abstract

Der vorliegende Aufsatz zieht Parallelen zwischen der Adaption des ursprünglich europäischen Genres Black Metal in den USA im 21. Jahrhundert und der etwa 150 Jahre früher stattgefundenen Transformation der europäischen in die amerikanische Romantik. Black Metal hat sich immer schon zutiefst mit romantischen Themen wie Individualismus, Rebellion, Irrationalität, Spiritualität, Natur usw. beschäftigt; wie die Romantik hat dies auch Black Metal zu einer Politik des Nationalismus, Elitismus und Essentialismus geführt. Der amerikanische Cascadian Black Metal vertritt hingegen oftmals linke Ideologien, die mit dem Nonkonformismus der amerikanischen Romantik assoziiert werden, und stellt dabei besonders ökologische Themen in den Vordergrund. Der vorliegende Aufsatz befasst sich insbesondere mit zwei Bands, Wolves in the Throne Room und Skagos. Ich argumentiere, dass ihre Texte einen Zukunftsentwurf beinhalten, der dem in der Lyrik Walt Whitmans gleicht. Sie erweitern seine Philosophie des "Komposts" um apokalyptische Motive, fügen damit seinem weitgehend optimistischen Zukunftsbild zeitgenössische Themen von Nachhaltigkeit und Umweltzerstörung hinzu und entwerfen zuletzt sogar eine posthumane zukünftige Ökologie.

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Autor/innen-Biografie

Sascha Pöhlmann

Sascha Pöhlmann ist Akademischer Rat a.Z. am Amerika-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München. (Stand 2015)